FSV Zschopau/Krumhermersdorf – SV Auerhammer 3 : 0 (0:0)
Müller; Nguyen Hoang, T.Bochmann, Reinhold, Menzer (75. Oeser), Polusik, Colditz,
Eberlein (77. Ficker), Lehmann, Günther, Dehne (55. Leistner)
Tore: 1:0 Barth (58.), 2:0/3:0 Beyer (75./87.)
Schiedsrichter: Sven Meyer (Zwickau) – Patrick Stiller, Carsten Schmidt
Der SV Auerhammer befindet sich als Aufsteiger vor dem Schlussspurt in der neuen Liga in einer komfortablen Situation: weit weg von der Abstiegszone und mit der Möglichkeit auf einen Podestplatz.
Jetzt frei aufspielen und zeigen was man so drauf hat, wäre eigentlich eine logische Folge bei dieser Ausgangslage. In Krumhermersdorf sah man aber leider nicht viel davon.
Der erste Spielabschnitt war nicht nur vom Ergebnis her eine Nullnummer. Viel Geplänkel im Mittelfeld, kaum aufregendes Spielgeschehen, wenig Strafraumszenen. In der 24.Minute der erste Spielabschluss beim SVA mit einem Torschuss von Nils Günther, der über das Tor streicht. Ähnliches nach 35 Minuten durch Oliver Dehne. Das war es.
Die Gastgeber begannen abwartend, was wohl Auerhammer als Favorit auf das Spielfeld bringen würde. Die Neutralität des Spiels ermunterte sie aber zu einigen Ansätzen von Tormöglichkeiten durch Spielzüge, Fehler des SVA und Standards. Ihre große Chance zu einer Führung verhinderte Torwart Georg Müller in der 41.Minute mit einer reaktionsschnellen Fußabwehr.
Mit Beginn der zweiten Hälfte trat der SV Auerhammer energischer auf. Die Folge davon drei Großchancen von Toni Colditz, Dehne und Günther. Da lag die Führung praktisch in der Luft und den SVA zog es nun weiter nach vorn. Leider ging dabei die Ordnung verloren und der FSV konnte in der 58.Minute einen Konter in Überzahl (!) starten und erfolgreich abschließen.
Auerhammer haderte dann im weiteren Spielverlauf mit dem Schiedsrichter, der dem SVA einen Foulstrafstoß verweigerte. Der hätte ja zunächst auch nicht unbedingt den Ausgleich bedeutet und ist so als Grund für die spätere klare Niederlage nicht zu gebrauchen. Für einen Ausgleich hatte Auerhammer nämlich weitere gute Möglichkeiten bei Schüssen von Emil Polusik und Rico Lehmann (66. und 69.). Riesenchance allerdings auch für die Gastgeber, als Beyer wenige Meter vor Müllers Gehäuse den Ball dort nicht hinein bringt (72.).
Ausgleich durch Auerhammer oder ein vorentscheidendes 2:0 für den FSV? Diese Frage machte das Spiel jetzt wirklich interessant. Und beantwortet wurde sie durch den eben genannten Nick Beyer. Dabei kam dem die während des Spieles immer öfters bemerkte Unordnung (Lücke) zwischen den Reihen, also im Mittelfeld des SVA, zugute. Beim 2:0 unterstützte ihn dabei Tobias Bochmann als letzter Mann mit einem missglückten Abwehrversuch. Das endgültig entscheidende 3:0 kurz vor Schluss gelingt dem völlig alleingelassenen Beyer mit einem kapitalen Fernschuss direkt aus dem Mittelfeld.
Zwischen den beiden Toren hatten bei Auerhammer Lehmann mit einem Heber und Martin Leistner mit einem Fußspitzenkick die Chance, das Spiel wieder offen zu gestalten. Beide Male reagierte der Torwart des FSV aber glänzend.
Das 3:0 Endergebnis war dann doch eine Überraschung. Eine böse für Auerhammer, eine gute für den stark abstiegsgefährdeten FSV. Am Ziel des SV Auerhammer, die Saison im Vorderfeld der Tabelle zu beenden, hat sich aber nichts geändert. Die Grenze zwischen lockerer und zu lockerer Spielauffassung und -gestaltung sollte der SVA aber bitte nicht austesten.
Im nächsten Spiel beim SV Blau-Weiß Deutschneudorf trifft Auerhammer wieder auf einen Gegner der gegen den Abstieg kämpft. Und dort wird von „locker“ wohl kaum die Rede sein können.
Günther Freitag