SVA bestätigt Sprichwort: Wie gewonnen – so zerronnen.

Neustädtler SV – SV Auerhammer 4 : 2 (1:2)

J.Schneider, M.Nguyen Hoang (64./M.Oeser – 83./rote Karte), T.Bochmann, R.Jost, M.Reinhold, J.Schmutzler, T.Colditz, M.Sedner, E.Polusik, S.Eberlein, M.Bochmann (78. O.Dehne)
Tore: 0:1 Schmutzler (4.), 0:2 Polusik (28.), 1:2 Eschke (40.), 2:2/3:2 Schürer (52./85.),4:2 Windirsch (90.+2)
Schiedsrichter: Sebastian Sommer – Jörg Kukalla, Thomas Lenarth

Super Voraussetzungen für das Spitzenspiel in der Kreisliga West: Positive Anspannung bei beiden Teams, bestes Fußballwetter und 120 erwartungsvolle Zuschauer. Letztere bekamen zwar keine hochklassige, dafür aber eine rassig fair umkämpfte und jederzeit spannungsgeladene Begegnung auf dem gepflegten Kunstrasen in Neustädtel zu sehen.Am Ende gingen die Hausherren als nicht unverdienter Sieger vom Platz, obwohl Auerhammer bis zur 85.Minute mit einem Punktgewinn liebäugeln konnte.

Es begann so gut für den SVA. Nach drei Spielminuten erkämpfte Markus Bochmann beim ersten(!) Eindringen in die gegnerische Hälfte einen Eckball für Auerhammer. Den führte Toni Colditz mehr schlecht als recht aus. Das „eine Sch…ecke“ war auf der Bank des SVA noch nicht ganz verklungen, da lag die Kugel im Tor des NSV. Kapitän Jan Schmutzler hatte, vorbei an der verdutzten Neustädtler Abwehr, den letztlich halbhohen Ball zum Führungstor eingedrückt.

Das brachte Auerhammer in Fahrt und nun bot man dem NSV Paroli. Daraus entstand sogar eine nicht nur optische Überlegenheit des SVA, sondern sogar das 2:0. Bei einem klassischen Konter, den M.Bochmann mit einem Steilpass auf Emil Polusik exzellent einleitete, behielt der gegen den herauslaufenden Torwart Woitscheck Übersicht und Nerven. Nach knapp dreißig gespielten Minuten bedeutete dieser Vorsprung schon so etwas wie eine „Bank“ für Auerhammer.

Leider nutzte der SVA diese Bank auch wie ein Sitzmöbel, denn der bis dato angesagte Sturm und Drang verflachte sichtlich. Zweimal musste nun auch Jens Schneider im Tor des SVA energisch eingreifen, um den Anschlusstreffer des NSV zu verhindern. Fünf Minuten vor der Pause war er aber machtlos. Da blieb Außenverteidiger Meik Nguyen Hoang nach einem Ausflug in gegnerische Hälfte verletzt dort liegen. Die verwaiste Seite nutzte Meyer zu einem Angriff. Seine gute Eingabe verwandelte Eschke aus dem Lauf ebenso schön mit dem Kopf.

Kurz vor der Pause noch eine Konterchance des SVA, aber Steve Eberlein scheitert am Torwart.

Nach dem Wechsel waren es die Platzbesitzer, die das Heft des Handelns übernahmen und bis zu Schluss auch nicht abgaben. Dem SV Auerhammer gelang es nicht, Gleichwertiges entgegen zu setzen. Der NSV immer einen Gedanken und einen Schritt voraus. Und sie drückten auf den Ausgleich, der in der 52.Minute auch gelang. Zu zögerlich die Abwehr des SVA und ein flacher Ball von Schürer durch den Strafraum landet am hinteren Pfosten im Tor.

Zwar hatten auch M.Bochmann und J.Schmutzler nochmal gute Tormöglichkeiten, aber Woitscheck parierte wieder zweimal klasse. Auerhammer konnte zu selten vorn Bälle fest machen – zu schnell kamen sie immer wieder zurück. Mit zunehmender Spielzeit wurde klar, dass der Gewinn eines Punktes für Auerhammer nun das Ziel sein musste.

Ab der 83.Minute spielte dann Auerhammer nur noch zu zehnt. Wegen eines Foulspiels des eingewechselten Max Oeser bekam dieser die rote Karte. Eine übertriebene Entscheidung. Da zeigten die schon in Hälfte eins vorangegangenen mehrfachen Rufe von der Tribüne: „Schiri, du bist wohl für Auerhammer?“ ihre Wirkung.

Ein Standard bringt zwei Minuten später die Entscheidung. Erneut ist es Schürer mit einem diesmal hohen, aber wieder sehr langen Ball. Abwehrreaktion bei Auerhammer gleich Null. Dass in der Nachspielzeit noch ein direkt geschlagener Freistoß des NSV zum 4:2 im Tor von Auerhammer einschlägt, nahm der SVA jetzt fast teilnahmslos hin. Nicht so die Neustädtler. Die Mannschaft bestätigte mit dem Verlauf des Spieles, vom 2-Tore-Rückstand zum 2-Tore-Vorsprung, die ebenfalls bemerkenswerte Entwicklung ihres Vereins vom Neubeginn in der 2.Kreisklasse (12/13) bis zum derzeitigen Aufstiegskandidaten zur Kreisoberliga.

Günther Freitag